es ist unglaublich wie leichtfügig ihr das thema 'anarchie' behandelt, ohne auch nur das geringste von malatesta, proudhon, mühsam, kropotkin, berkman etc. gelesen zu haben. Glaubt ihr nicht, dass sich eine Bewegung, die seit ca einenthalb jahrhunderten existiert bei den unausgereiften prinzipien geblieben ist, die ein jeder pubertäre, pseudo-linker mit zukunft als investmentbanker, rufen kann? ich bitte euch um ein wenig zeit sich mit dem prinzip einer herrschaftsfreien gesellschaft und somit einer gesellschaft, die herrschaft von Machthabern über andere nicht zulässt, zu beschäftigen. entgegen der von den medien provozierten meinung, dreht es sich bei einer freiheitsorientierten gesellschaft nicht darum, den nächsten anFÜHRER auszumachen, der durch gewalt an die macht kommt, sondern um die organisation von verschiedenen individuen, die sich durch vereinbarungen, die arbeit selbst untereinander einteilen und keine hierarchie zu lassen (Partnerschaft und Mutualismus anstatt von Unterdrückung und finanzieller Abhängigkeit der Angestellten)
und jetzt zeig mir die gesellschaft, die das kann. ich meine wie naiv muss man sein, wenn man glaubt, dass anarchie möglich ist. jeder mensch strebt so viel macht an wie möglich und die meisten stärkeren werden nicht zu gunsten der schwächeren nachgeben. das funktioniert niemals. und du kannst weiter noch hundertausend schriftsteller nennen, die an anarchie glauben. es bleibt so oder so unmöglich. anarchie wird unweigerlich zur tyrannei, aber niemals ist sie möglich.
zum Gruße. ein von der Welt gelangweilter Søren Kierkegaard
Das denke ich auch ... egal, wieviele - kluge - Menschen über die Anarchie geschrieben haben, das Grundprinzip bleibt dasselbe und somit utopisch.
Eine nette, schöne Vorstellung - aber reine Utopie.
Selbst bei einer Gesellschaft von 10 Menschen ist Anarchie auf Dauer nicht möglich ... Man denke nur mal über Robinson Crusoe und Freytag nach ... ^^ nur zwei Menschen, auf ner riesigen Insel ... und schon versucht der eine, der sich überlegen glaubt, sich den anderen Untertan zu machen.
Man müsste den Menschen und seine Einstellungen, seine Ansichten, seine Ambitionen -- all das von Grund auf umkrempeln, und das ist schlichtweg unmöglich, da ein einziger Querdenker mit ein bisschen Grips dieses System schon wieder stürzen könnte.
Anarchie - ge"ordnete" (lol is das paradox, aber ihr wisst, was ich meine, nehme ich an^^)ist zu schwach um zu überleben.
wenn man alle menschen in einem staat eXtrem solidarisch macht, dann ist anarchie möglicherweise möglich. wobei ich es sogar dann eXtrem schwer finden würde...
zum Gruße. ein von der Welt gelangweilter Søren Kierkegaard
in ordnung, für das kontroverse ist so ein forum ja schließlich da, aber wenn ich mich ständig wiederholen müsste, um zu sagen, dass das grundprinzip einer anarchistischen ORDNUNG ('anarchy is organisation, not chaos') darin besteht es nicht zuzulassen, dass sich die gruppenstrukturen zu hierarchischen verändern und 'der wille zur macht', wie es auch Nietzsche beschreibt, nur ein von unserer derzeitigen herrschaftsform, der marktwirtschaft, wie in der geschichte auch schon von der attischen demokratie über tyrannei, bis hin zu feudal- und territorialherrschaft, instruiertes und machtschaffendes denken ist, dass dem menschen zwar natürlich naturgegeben ist, allerdings dem Menschen im selben Maß auch soziale Intellegenz von Nautur aus eigen ist (z.B. kann sich ein individuum nicht glücklich fühlen, wenn neben ihm ein anderes individuum stirbt). Jetzt musst du dich entscheiden welches System du befürworten willst, welches System den jeweiligen instinkt herausbildet. Es müsste offensichtlich erscheinen, dass in unserer Welt ellbogenstoßen und konkurrenzkampf belohnt und das bedürfnis nach wirtschaftlicher selbstständigkeit und gerechtigkeit im sinne der gleichen verteilung von gütern und produktionsmittel bestraft wird. Die globale ungerechte Verteilung des Vermögens an ein paar wenige, die sich durch nichts aber auch garnichts von anderen Menschen unterscheiden, allerdings das Recht behalten anderen überlegen zu sein und deren abhängigkeit auszunutzen, symbolisiert unseren derzeitigen kurs.
du sagst, dass man es nicht zulassen will, dass sich gruppen bilden. und wer macht das? das verhindern von gruppenbildung. das volk??
nietsche sagt nur, dass es optimal für den menschen wäre die moralvorstellungen abzulegen und das es für das individuum optimal sei sich von der gesellschaft abzugrenzen.
das mag ja alles schön und gut sein was du sagt, nur ändert es trotzdem nichts daran, dass es am papier zwar gut aussieht, aber in der praxis vollkommen unmöglich ist..
post scriptum: könntest du bitte deine posts gliedern. es fällt mir nämlich schwer sie zu lesen, wenn sie so unübersichtlich geschrieben sind.
zum Gruße. ein von der Welt gelangweilter Søren Kierkegaard
Anarchie? Kann nie und nimmer funktionieren! Grunde habt ihr ja schon genügend angeführt, wollt nur meine Meinung auch mal zum Ausdruck bringen! Gruß, kirchi
wäre äußerst nett, gründe anzuführen warum sich eine anarchistische Gesellschaft mehr als eine Utopie herausstellt als die Ansicht, dass sich in der markwirtschaft alles von selbst reguliert und der wohlstand allgemein wachsen soll, während das grundprinzip unserer gesellschaft doch auf dem kannibalismus basiert. ...
In Antwort auf:wäre äußerst nett, gründe anzuführen warum sich eine anarchistische Gesellschaft mehr als eine Utopie herausstellt als die Ansicht, dass sich in der markwirtschaft alles von selbst reguliert und der wohlstand allgemein wachsen soll, während das grundprinzip unserer gesellschaft doch auf dem kannibalismus basiert. ...
jaja. er baut auf kannibalismus auf. da geb ich dir in gewisser weise recht.
ABER!
anarchie reguliert sich nicht von selbst!!! es wird sich immer ein führer, tyrann usw. herauskristalliesieren. jemand der einfluss hat, wird versuchen seine macht auszubauen und DAS kann niemand verhindern. und GENAU das macht anarchie utopisch.
da hilft es nichts, wenn du schön daher redest. es ist und bleibt ein ideal. mehr wird es niemals sein.
zum Gruße, ein schlecht gelaunter Arthur Schopenhauer
Zitat von Atheistes wird sich immer ein führer, tyrann usw. herauskristalliesieren. jemand der einfluss hat, wird versuchen seine macht auszubauen und DAS kann niemand verhindern. und GENAU das macht anarchie utopisch.
wobei ich gesagt hätte, das macht anarchie dystopisch
Ne, im Ernst, es gibt keinen Versuch, "Anarchie" umzusetzen, der ohne gigantische Opferzahlen ausgegangen ist.