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Dieses Thema hat 9 Antworten
und wurde 556 mal aufgerufen
 Religion
Atheist Offline

Tenebrid



Beiträge: 937

03.07.2007 15:20
Hedonismus vs. Christentum Antworten

Guten Tag!

Nach dem Beitrag den Mr.Hole gestern in der Lobby bei dem Thread über seine Abschlussparty geschrieben hat, hab ich über unsere Gesellschaft zu grübeln begonnen und mich gefragt, ob es wirklich so ist, wie die meisten Menschen in Österreich sagen, dass sie Christen sind.
Also Christen in der Hinsicht, dass sie das Evangelium auch leben. Z.B. Die Nächstenliebe als zentraler Punkt des Glaubens oder die Gemeinschaft in der Kirche.

Ich bin zu der Ansicht gekommen, dass dies alles nur scheinheige versuche sind vor der Wahrheit davonzulaufen.
Der Wahrheit ist nämlich, meiner Meinung nach, dass vll. 10% der gesamten Christenheit sich als echte Christen bezeichnen dürfen. Damit dürfen sich nicht zwangsweise Priester oder Nonnen angesprochen fühlen, denn gerade bei denen ist der Hedonimus am weitesten verbreitet.
Der Hedonismus ist der Feind der Zeit. Er ist das was den Kommunismus in seiner Vollkommenheit scheitern lässt. Er ist das was unsere Welt schlecht und nicht lebenswert macht. Es ist nicht der Kapitalismus, wie ich vor kurzem noch gedacht habe, sondern der Hedonismus, der den gesunden Kapitalismus zu einer Krankheit macht, die sich nur mit einer radikalen Umstellung auf Solidarität bekämpfen lässt.
Er ist das was ein friedliches Zusammensein nicht zulässt und den natürlichen Egoismus übertreibt. Er ist das was ich als Gier bezeichne. Das was bei den Todsünden als Völlerei bezeichnet wird und das was ich zu tiefst verabscheue.



So und jetzt zurück zum Thema.
Glaubt ihr, dass das Christentum heute wirklich das auch nur ansatzweise verkörpert, was das Evangelium laut Meinung der Theologen sagt, oder lassen sich zu viele "Christen" vom Hedonismus verleiten?

Denkt mal darüber nach.


"Steckt den Himmel in Brand!"
So spricht ein Atheist.

Riffeth G. Hole Offline

Samsa



Beiträge: 2.349

04.07.2007 09:28
#2 RE: Hedonismus vs. Christentum Antworten

Ich persönlich bezeichne mich gern als Hedonist, aber du hast den ursprünglichen Hedonism in deinem Post etwas verdreht: Der Hedonism sagt in einem Satz, dass du tun sollst, was dich glücklich macht, aber OHNE dabei dem Glück eines anderen im Wege zu stehen (wie eben beim 'neutralen' Kapitalism, wie ich das sagen würd)
Aber wie es leider mit jeder Einstellung ist, hat sie sich in den letzten Jahrhunderten blöderweise etwas gewandelt. Heute bedeutete Hedonism soviel wie viel Sex, exzessiver Drogenkonsum (<- VOR ALLEM das) und Abschaffen jeglicher Moral. Wobei ich betonen will, dass Hedonism diesen negativen Beigeschmack nicht immer hatte.
inwiefern man das begrüßen soll, kann ich nicht sagen. Für das Individuum ist es sicher eine schöne Richtung, aber für die Gemeinschaft wohl weniger. So gesehen würde ich die Pseudochristen nicht wirklich als Hedonisten bezeichnen.
Man muss halt wissen, WIE man den Hedonism lebt. Denn Hedonism ist eigentlich nur eine Lebenseinstellung, die sich nach den allertiefsten, animalischten Bedürfnissen (abseits der Grundbedürfnsise) eines jeden Menschen richtet - d.h. absolute Befriedigung von Körper und Geist.
Aber gerade dadurch wird er, exzessiv betrieben, so gefährlich.
Auch folgendes Beispiel könnte Hedonism sein: Tom ist 28-jähriger Innenarchitekt. Sein Beruf bereitet ihm viel Freude. Er hat eine Freundin - Katrin - die er wohl bald heiraten wird. Seine Abende verbringt er mit Katrin im Bett oder mit ein paar Freunden auf Parties. Sein Geld legt er sorgfältig an, behält sich aber soviel, um sich etwas Luxus gönnen zu können. In seiner Freizeit betreibt Tom Sport, trainiert oder liest [u.s.w.]
Verstehst du? Dieses Leben wäre unglaublich schön, und es I S T Hedonismus. Denn dieser Tom lebt so, wie er es sich vorstellt, er hat Geld, eine gesicherte Zukunft, eine Freundin, Sex, ein Nachtleben mit Freunden, tut genug für seinen Körper, für seinen Geist, hat SPASS an seinem Leben.

Sein Körper und sein Geist sind absolut befriedigt (Körper: Sex, Gesunde Ernährung, Sport || Geist: Lesen, gesicherte Zukunft, Geld) - er ist Hedonist, er lebt und hat viel Spaß und Lust dabei.

Er hat den Hedonism wohl dosiert.

Und deshalb ist Hedonism nicht verabscheuungswürdig: Weil er nur versucht - one way or another - Menschen glücklich zu machen.



jetzt zu den Christen:
ich finde das sehr interessant und wohl richtig, dass vor allem Padres oft die Ziele des Christentums aus den Augen verloren haben.
In Antwort auf:
Also Christen in der Hinsicht, dass sie das Evangelium auch leben. Z.B. Die Nächstenliebe als zentraler Punkt des Glaubens oder die Gemeinschaft in der Kirche.


Ich kenne eine Frau, die bezeichnet sich als Christ, obwohl sie weder an Gott noch an Christus glaubt Sie lebt einfach die Regeln des Christentums, soll heißen die Gemeinschaft mit allen Menschen, die Solidarität, Nächstenliebe, entgegen den Todsünden und für die Zehn Gebote (dass ma ned töten und stehlen und so soll^^)

... auch eine möglichkeit


nochwas:
In Antwort auf:
Es ist nicht der Kapitalismus, wie ich vor kurzem noch gedacht habe

na endlich

R.G.Hole


Aktion - Reaktion

Atheist Offline

Tenebrid



Beiträge: 937

04.07.2007 21:59
#3 RE: Hedonismus vs. Christentum Antworten

Dein Beispiel mit dem Innenarchitekten stimmt nicht, weil Hedonismus das Maximum an Lust zu erzeugen.
Er ist zwar glücklich, könnte aber dennoch glücklicher sein und ist deswegen kein Hedonist, weil er (anscheinend) mit dem zufrieden ist, was er hat. Für einen echten Hedonisten reicht nicht das was er hat. Er versucht immer mehr zu bekommen, immer glücklicher zu werden.

"Steckt den Himmel in Brand!"
So spricht ein Atheist.

Riffeth G. Hole Offline

Samsa



Beiträge: 2.349

05.07.2007 07:45
#4 RE: Hedonismus vs. Christentum Antworten

das ist exzessiver Hedonism, die korrumpierte Neoversion der Einstellung erschaffen durch die Wohlstands- und Rauschgesellschaft.
Das MUSS aber nicht sein. Er HAT sein Maximum an Lust, er hat alles was er will, wenn er MEHR will, dann baut er seine Interessen aus, liest mehr oder verbringt mehr Zeit mit seiner Freundin oder tut mehr für seinen Körper ...
Das kann auch Hedonism sein, denn durch diese Weise kriegt er auch ein Maximum an Spaß (wie sollte er mehr bekommen? Drogen oder Sex mit vielen verschiedenen Frauen würden sein Leben nur negativ beeinflussen, weil a) das seinen Körper schädigt und das würde beidem, Körper und Geist nciht guttun und b) Würde ihm auf Dauer keine Befriedigung geben, ganz einfach weil einem so etwas auf Dauer keine Befriedigung gibt und zudem würde es seine Beziehung mit ... Katrin? whatever zerstören)
Würde er versuchen, mehr Geld zu verdienen, was müsste er tun?
Er müsste alle anderen Interessen zurückschrauben und würde dadurch immer mehr an Spaß verlieren, könnte weniger Zeit mit Freunden/Katrin, mit lesen oder trainieren verbringen.

So gesehen HAT er sein Maximum an Lust, denn er könnte nichts großartig verändern, ohne dass diese Dinge, die sein Leben sehr sehr positiv beeinflussen, zurückgeschraubt werden müssen, und das wiederum würde ihm Spaß bzw Lust rauben.

Gruß,
R.G.H.


Aktion - Reaktion

Atheist Offline

Tenebrid



Beiträge: 937

05.07.2007 19:36
#5 RE: Hedonismus vs. Christentum Antworten

Du vergisst bei deinen ganzen Spekulationen etwas ganz wichtiges.

Der Mensch ist nicht rational. Der Mensch ist von Verlangen getrieben. Und deshalb wird dein lieber Freund, wenn er ein echter Hedonist ist, die nächste Gelegenheit nützen um mit einer scharfen Frau ins Bett zu kommen, auch wenn sich das auf einen längen Zeitraum negativ auswirkt.

"Steckt den Himmel in Brand!"
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Riffeth G. Hole Offline

Samsa



Beiträge: 2.349

05.07.2007 20:53
#6 RE: Hedonismus vs. Christentum Antworten

Wieso sollte der Mensch nicht rational handeln können?

GERADE das rationale Denkvermögen zeichnet den Menschen als Menschen aus, und auch, wenn er ein Hedonist ist, geht dieses Vermögen nicht en Bach runter (Hedonism ist ja keine Krankheit o.Ô)

So etwas könnte höchstens passieren, wenn er vollgas angesoffen ist, und DANN könnte es jedem Menschen passieren, auch nicht-Hedonisten.
Oder denkst du, dass irrationale Entscheidungen alleine von Hedonisten getroffen werden können?
Und dass nur nicht-Hedonisten treu sein können?


Hole


Aktion - Reaktion

kirchi Offline

Copror



Beiträge: 530

14.07.2007 14:37
#7 RE: Hedonismus vs. Christentum Antworten
Also, Wenn ich auch mal meine Meinung außern dürfte, wobei ich zugeben muss zuvor noch überhaupt nicht wirklich etwas über Hedonismus gewusst zu haben.
So wie Riffeth es schildert, dass man sein Leben lebt und zwar so schön wie möglich jedoch ohne anderen zu schadenfinde ich eigentlich nach erster Betrachtung ganz in Ordnung!
Doch wie schon gesagt ist es dieser exzessive Hedonismus, der den Menschen dazu verleitet immer mehr zu wollen. Das Beispiel von Riffeth ist zwar ganz in Ordnung aber dieser "gewöhnliche" Mensch könnte seinen Mitmenschen und seinem Umfeld ohnehin nur begrenztes Leid zufügen. Ich meine, er könnte ihnen auch großes Leid zufügen, doch trotzdem wäre das noch in einem bvestimmten Ramen und für die Ausenwelt nicht von weiterem Belangen.
Doch angenommen wir sprechen von großen Persönlichkeiten, die viel Macht und Geld haben, große Konzerne in verschidenen Ländern. Wenn solche Menschen immer mehr haben wollen (wahrschienlich Macht u. Geld), dann kann das der Welt und vielen, vielen Menschen schanden. Ich spreche hier wieder mal von den Schwachen und Armen, den Menschen der 3.WElt.
Solche Menschen gibt es eigentlich längst und das wohl ein wenig länger als 10 Jahre. Solche Menschen gibt es bestimmt seit der Antike.
Und wie kommt man möglichst schnell an Macht, na indem man viel Geld besitzt. Und wie kommt man an GEld?
Wenn wir als Beispiel eine bereits sehr mächtige und reiche Person hernehmen, die aber noch nicht genug hat, was ja durchaus vorkommen kann. Diese Person, die keine Rücksicht auf das Wohlergehn der Menschen oder auf die Umwelt nimmt, die bereits viele ausbauterische Betriebe hat wird natürlich den Kapitalismus praktiziern.

Also führte die Spur vom exzesiven Hedonismus für mich wieder zum Kapitalismus

Es ist mir sowas von egal was Hans Wurst aufführt um sich gut zu fühlen, aber wenn wirklich mächtige Leute andere ausbeuten, die WElt zerstören und wir alle dabei zusehen, dann ist mir das nicht egal.

Ich hab irgendwo mit bekommen, dass du Kapitalismus nicht so schlecht findest, Riffeth. Könntest du mir das nochmal darlegen. Denn vielleicht kannst du ihn gut verteidigen und ich will keine zu voreiligen SChlüsse ziehen.



Sei du selbst die Veränderung, die du in der Welt sehen willst!
- Ghandi -

Atheist Offline

Tenebrid



Beiträge: 937

14.07.2007 16:36
#8 RE: Hedonismus vs. Christentum Antworten

Hedonismus geht immer davon aus, dass es besser geht. ---> Bleibt niemand der etwas besitzt nur bei dem, sondern er versucht mehr zu bekommen. DAS ist Hedonismus. Das Maximum an Befriedungung zu erlangen. Nicht exzessiver Hedonismus, den es nämlich gar nicht gibt.

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Riffeth G. Hole Offline

Samsa



Beiträge: 2.349

17.07.2007 14:12
#9 RE: Hedonismus vs. Christentum Antworten
Falsch.

Hedonism heißt, so zu leben, dass man Spaß daran hat.

MEHR IST HEDONISM NICHT
AUS


das ist das einzige, was hedonism ausmacht, NICHTS ANDERES macht den hedonism aus. Alles andere hat man hineininterpretiert.
Was aus Hedonism entsteht, kann ganz anders laufen als es geplant war, nur hat das nichts mit dem hedonism selbst, sondern mit den Individuen, die ihn auf ihre eigene Weise leben, zu tun.
Von daher liegt es nicht am Hedonism, sondern an den Individuen. Der Fehler liegt bei ihnen.

Wenn Hedonism immer davon ausgeht, dass es besser geht, wäre er ein Paradoxon, da ein Hedonist ja so lebt, wie er es will, Spaß daran hat. Wenn es immer lustiger ginge, IMMER besser, wäre er nie auf nur annähernd befriedigt, und da der Hedonism aber darauf aus ist, seine Jünger zu befriedigen, wäre das vollkommen hirnrissig.
Wenn ein Hedonist glücklich ist, ist er Hedonist. Ist er nicht glücklich, wird er versuchen, glücklich zu werden, sollte er den hedonistischen funken in sich haben. Und ist er dann glücklich, ist er hedonist. So schwer is das dann auch ned ^^

R.G.Hole


Aktion - Reaktion

kirchi Offline

Copror



Beiträge: 530

19.07.2007 18:30
#10 RE: Hedonismus vs. Christentum Antworten

In Antwort auf:
Ist er nicht glücklich, wird er versuchen, glücklich zu werden, sollte er den hedonistischen funken in sich haben.

Wie du schon sagtest liegt es aber nun an den Individuen, etwas Schlechtes oder Gutes daraus zu machen. Etwas schlechtes zum Beispiel in dem er keine Rücksicht auf andere bei seinem Weg zum Glück nimmt, auch wenn das nicht mehr dem Original des Hedonism entspricht.



Sei du selbst die Veränderung, die du in der Welt sehen willst!
- Ghandi -

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